Willkommen auf der Homepage von Martin Hiesgen


Eine kleine Vorstellung:
Name:    Dr. Martin Hiesgen
Geb.: 25.5.1961 in Recklinghausen
Familie: verh. mit Angelika Hiesgen geb. Knoth
Kinder: Matthias (1992), Felizitas (1995), Clemens (1999), Ludger und Reinhild (2001)
Beruf: Diplom Physiker und Astronom
tätig: Zeppelin Baumaschinen GmbH, Garching Abt.: Anwendungsentwicklung

In meiner langjährigen Tätigkeit als Astronom an den Universitäten Münster, Bonn und Strasbourg habe ich mich meist mit der Digitalisierung und Auswertung astronomischer Photoplatten beschäftigt.
Vor allem in Münster war ich für die Wartung und Verbesserung eines Mikrodensitometers vom Typ PDS 2020 GM+ zuständig.
Das Gerät kann transparente Objekte mit einer Genauigkeit von 25000 dpi das heisst,mit einer Auflösung besser als 1/1000 mm scannen. Diese Genauigkeit wird durch die Kombination von extremer mechanischer Stabilität und hochgenau gearbeiteten Bauteilen erreicht. Basis der Maschine sind auf bis zu 2/1000 mm genau geschliffene Granitblöcke mit einem Gesamtgewicht von 2500 kg. Die Wiederholgenauigkeit eines mehrfach angefahrenen Punktes liegt bei 1/2000 mm. Mit der in Münster zusätzlich entwickelten Elektronik gehörten die beiden dort vorhandenen Mikrodensitometer zu den besten weltweit.
Da das Astronomische Institut Münster 1997 nach Emeritierung von Frau Prof. Seitter geschlossen wurde, waren diese Geräte lange Zeit unbenutzt. Anlässlich des Staatsbesuchs von Bundeskanzler Schröder in Georgien am 30. und 31.März 2000 konnte eines der Münsteraner Mikrodensitometer an das Astrophysikalische Observatorium Abastumani in Tiflis verschenkt und dorthin transportiert werden.
Da ich der einzige noch greifbare ehemalige Astronom aus Münster war, der das Gerät zerlegen und wiederaufbauen konnte, wurde ich gebeten, die Demontage und Montage durchzuführen und den Transport zu begleiten. Dank der Unterstützung der Zeppelin Baumaschinen GmbH, des Auswärtigen Amts und der Universität Münster konnte dieses schwierige Unternehmen durchgeführt werden. Von georgischer Seite nahm Dr. T. Shvelidze daran Teil. Sein Engagement, vor allem für die Vorbereitung in Georgien war für alle sehr wichtig. Danke Tim!
Das Mikrodensitometer wurde in Münster durch die Firma Haßlberger aus Düsseldorf von ihrem Standort in der 7ten Etage der Physik in eine Halle im Erdgeschoss des Gebäudes verbracht. Nach Verpacken der Maschine durch Spezialisten der Bremer Firma Seepack wurde sie mit einem luftgefederten LKW zum Flughafen Köln/Bonn transportiert.
Den Flug nach Georgien am 30.3. verbrachte das Gerät im Laderaum des Airbusses von Bundeskanzler Schröder. Da Dr. Shvelidze und ich ebenfalls in der Maschine mitflogen, hatten wir zwischendurch die Gelegenheit auch ein paar Worte mit dem Bundeskanzler zu wechseln.
In Georgien angekommen konnte das Mikrodensitometer erst nach langem Warten aus dem Flugzeug geholt werden. Den nächsten Tag verbrachten wir hauptsächlich auf den verschiedenen Zollämtern, bevor wir spät abends das Mikrodensitometer in den leidlich vorbereiteten Raum im Astrophysikalischen Institut hieven konnten. Das schwierigste Stück waren dann die 3 Meter bis zum endgültigen Standort. Ab dann galt es "nur" noch die eigentlichen Montier-und Justierarbeiten durchzuführen. Unterbrochen von häufigen Stromausfällen sind wir bis zum 3.4. abends damit fertig geworden. Die PDS 2020 GM in Tiflis ist jetzt vollständig funktionstüchtig und benutzbar.
Am 4.4. wurde dann noch die offizielle Übergabe durch den deutschen Botschafter in Georgien an den Ehrendirektor und Gründer des Astrophysikalischen Observatoriums Abastumani Herrn Prof. Dr. Kharadze durchgeführt. Prof Kharadze (92!) bemühte sich in einem in deutsch gehaltenen Vortrag den Dank der georgischen Seite und die freundschaftlichen Beziehungen zu deutschen Astronomen auszudrücken.
Ich möchte hier noch einmal allen danken, die an der erfolgreichen Durchführung des Unternehmens teilgenommen haben. Genannt seien hier Herr Seubert vom Auswärtigen Amt, Herr Prof. Santo aus Münster, die Mitarbeitern der beteiligten Firmen und besonders Beatrix Ott, die ehemalige Sekretärin des Astronomischen Instituts Münster.

Hier einige Photos:
Bitte auf die Photos klicken für eine Komplettansicht.
Das noch vollständige Gerät in Münster
Teilansicht des X-Antriebs und der Positionslineale
Blick von hinten auf den Objektträger
teilweise demontiert
ein Berg von hochempfindlichen Einzelteilen
schwieriger Transport in Münster wegen der grossen Bodenbelastung
kraftraubende Arbeit in der Tiefgarage
Beim Verpacken
Als Gast im Airbus des Bundeskanzlers auf dem Weg nach Tiflis
v.l.: Dr. Shvelidze, Bundeskanzler, Dr. M. Hiesgen
Großer Empfang in Tiflis
Abtransport unter erschwerten Bedingungen
Vorbereitung des Raums
Durch diese hohle Gasse muss sie nachher kommen
Während der Wiedermontage
Bei der offiziellen Übergabe durch den deutschen Botschafter in Georgien
v.l.: Dr. Shvelidze, Prof. Dr. Kharadze, Botschafter W. Vogel
v.l.: Dr. M. Hiesgen, Dolmetscherin, Dr. T. Shvelidze, Botschafter W. Vogel
v.l.: Dolmetscherin, Botschafter W. Vogel, Dr. M. Hiesgen,
sitzend: Kulturattachee Truckenbrodt, Prof. Dr. Kharadze
Das Mikrodensitometer fertig in Georgien aufgestellt.